Halb Fledermaus, halb Mann, halb Hamster

Ehrenvorsitzender jedes Lina Magull Fanclubs

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Cake day: February 7th, 2025

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  • Und diejenigen werden dann auch einem rechtsstaatlichem Verfahren unterzogen werden. Das ist aber kein Grund, gleich alle Fans unter Generalverdacht zu stellen. Es geht um Vorfälle im Promillebereich und die sollen herhalten, um Maßnahmen gegen Millionen Menschen zu rechtfertigen.

    Im (Kölner) Karneval gibts auch jedes Jahr Randale und Auseinandersetzungen, deswegen werden (zurecht) nicht die Rechte aller Besucher:innen eines Rosenmontagszug beschnitten.




  • “Hochrisikospiel” ist eine Kategorisierung, die die Polizei willkürlich und intransparent festlegt. Das hat nicht viel zu heißen. (Bspw. hat die Polizei vor 3 (?) Jahren beim Spiel Stuttgart-Köln zum Anlass genommen, dass Kölner Fans über Zäune geklettert sind, um das im Folgejahr zum Hochrisikospiel zu erklären und dann die Kölner Fans auf der Autobahn abzufangen, die Busse und Menschen zu durchsuchen und dann die dann, weil sie sich der Maßnahme verweigert haben, bis zur Landesgrenze zu eskortieren. Die Fans sind aber nicht über Zäune geklettert, weil sie randaliert haben, sondern weil es zu Panikanfällen kam aufgrund der schlecht geregelten Einlasssituation, für die Ordnungsdienst und Polizei selbst verantwortlich sind) Seit gerichtlich geurteilt wurde, dass die Länder die Kosten für diese “Hochrisikospiele” an die Vereine weiterreichen dürfen, hat die Polizei noch einen zusätzlichen Anreiz dafür, diese Kategorie mit der Gießkanne zu verteilen. Sie nutzt gerne Fußballfans zum Üben (oder zum Ballern auf (zum Glück leere) Fanbusse beim “Wasserspritzen”), weil Fußballfans, insbesondere aktive Fans, keine Lobby in Deutschland haben und der typische Manfred sitzt dann zuhause vorm Fernseher und denkt sich “naja, die werden schon was gemacht haben”. Das wird dann dadurch unterstützt, dass viele Zeitungen einfach nur die Pressemitteilungen der Polizei abschreiben, die aber mind. tendenziös bis hin zu glatt gelogen sind (wie neulich, als die Polizei bei einer Schlägerei zwischen Schalkern und Dortmundern am Kölner Hbf auf beiden Seiten 340 Menschen gezählt haben will und schließlich zugeben musste, dass man sich n bisle verzählt hat und es wohl doch eher so insgesamt 10 Leute waren). Es gibt natürlich Gewalt im Kontext Fußball und Fußball können anderen Leuten auch richtig aufn Sack gehen, das will nicht abstreiten. Aber das ist nunmal überall so, wo Menschenmassen zusammenkommen. Im Verhältnis dazu ist das Gefährdungsniveau aber verschwindend gering. Trotzdem werden insbesondere Fußballfans stigmatisiert. Die IMK hat letztes Jahr beschlossen, dass man da jetzt neue Sicherheitsmaßnahmen treffen müsse, die jetzt auf der anstehenden IMK auf der Agenda stehen, obwohl sogar ihre eigenen Statistiken besagen, dass Gewalt beim Fußball zurückgeht. Die Unterstellung, und die teile ich, ist, dass man dieses Stigma des gewalttätigen Fans nutzen möchte, um die Kompetenzen der Staatsgewalt auszuweiten und so Repressions- und Überwachungsmaßnahmen einzuführen, die dann eben irgendwann nicht mehr nur Fußballfans sondern alle Bürger:innen betreffen werden. Gerade deswegen finde ich es so erschreckend, wenn nicht-Fans mit Polizeigewalt und autoritären Maßnahmen sowie Grundrechtseingriffen okay sind, weil “wird ja schon die richtigen treffen”.

    Zur Pyrotechnik: Das ist eigentlich eine andere Debatte, die auch im Fußball geführt wird. Muss ich jetzt hier nicht aufrollen. Ja, es ist generell in Stadien verboten, aber ich würde da eher mal die Sinnigkeit eines nicht funktionierenden Verbots hinterfragen. Der einzige, der da eigentlich n Interesse dran hat, ist der DFB, der den Vereinen dann schön Strafrechnungen schreiben darf. Man kann Pyrotechnik doof finden oder nicht, ich halte beides für legitim, aber das ist, wie gesagt eine andere Debatte. Es gibt aber kaum Verletzte dadurch und ist doch keine Rechtfertigung für Drangsalierungen seitens der Staatsgewalt.

    Generell sollte in einem Rechtsstaat nunmal gelten, dass bestraft wird, wer man gegen das Gesetz verstößt, und nicht pauschal Gruppen unter Verdacht gestellt werden gegen die im Minority Report Style präventive Maßnahmen getroffen werden sollen.